Die ersten Blümchen im Frühjahr sind immer etwas ganz Besonderes. Nach dem langen und schneereichen Winter freute ich mich schon auf die ersten Frühblüher, die ein wenig Farbe in die karge Landschaft bringen. Dennoch waren die ersten Leberblümchen-Fotos dieses Jahres dem Zufall geschuldet. Eigentlich war es mein Ziel, an diesem Tag Kohlmeisen im Wald zu fotografieren. Auf dem Weg zu meiner Location entdeckte ich jedoch einige junge Leberblümchen, die ihre Köpfe durch den Waldboden streckten. Schnell waren die Vögel vergessen und ich widmete mich den Blümchen. Aufgrund der überschaubaren Anzahl an Hepatica nobilis waren recht bald einige fotogene Exemplare gefunden (interessanterweise wird es für mich bei einer großen Zahl von möglichen Motiven schwieriger ein gutes zu auszuwählen und dann auch dabei zu bleiben). Die weißen Leberblümchen haben es mir zu Beginn besonders angetan, da sie seltener vorkommen als ihre blauvioletten Verwandten.
Hatte sich bisher am Gipfelplateu eine rege Schar Sonnenuntergangsbeobachter versammelt, wurde es mit der eintretenden Dunkelheit ruhiger und die meisten Leute machten sich wieder auf den Weg nach unten. Nahezu alleine auf dem Berg genoss ich nun die entschleunigte Abendstimmung. Dabei fiel mir der leuchtend helle Vollmond ins Auge, der sich langsam über ein Meer aus Nebel empor hob.
Am Ende war es ein erfrischender Tag im Wald bei angenehmen Frühlingstemperaturen und schönen Fotomotiven. Auf jeden Fall ein toller Einstieg in die Frühblühersaison die nun erst so richtig los geht.
